Mit Rückenwind aus zwei intensiven Jahren starten die Jusos Neckar-Odenwald in die nächste Amtszeit. Bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag in Obrigheim wurden die beiden Vorsitzenden Fabienne Tonini aus Billigheim und Jonas Weber aus Neckargerach einstimmig wiedergewählt. Gemeinsam gehen sie nun ins dritte Jahr an der Spitze des Kreisverbands. Neu in den Vorstand wurde Drilon Abazi aus Walldürn als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Als Beisitzerinnen und Beisitzer komplettieren Anna-Maria Sauer, Niklas Schaller, Miriam Schmitt, Philipp Hensinger und Christoph Veith das Team.
In ihrem Rückblick erinnerten Tonini und Weber an zahlreiche Highlights: darunter der erste Christopher Street Day in Mosbach, Fahrten nach Straßburg und Berlin, die Mitorganisation der großen Demonstration für Demokratie und Menschenrechte mit über 4.000 Teilnehmenden im Januar 2024 in Mosbach sowie viele weitere Veranstaltungen im ganzen Kreis. Auch bei den Kommunalwahlen war der Einsatz der Jusos beispiellos. So viele junge Menschen wie noch nie kandidierten für die SPD. Zwar reichte es nicht für einen Sitz im Kreistag, doch viele Jusos erzielten beachtliche Ergebnisse und einige sind nun in den Gemeinderäten aktiv.
Ein weiterer Höhepunkt war der Bundestagswahlkampf mit Philipp Hensinger, einem der jüngsten Kandidaten bundesweit. „Auch wenn das bundesweite Ergebnis für die SPD historisch schlecht war, haben wir hier vor Ort viele junge Menschen für die Sozialdemokratie begeistert“, so Hensinger. Die Versammlung dankte ihm für sein außergewöhnliches Engagement und hob hervor, dass er ein besseres Erststimmenergebnis erzielte als die SPD bei den Zweitstimmen.
„Wir meckern nicht nur, wir arbeiten konkret mit“, resümierte Tonini mit Blick auf die Arbeit der letzten Jahre. Auch die SPD-Kreisvorsitzende Dorothee Schlegel bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. „Die Jusos sind längst eine tragende Säule im SPD-Kreisverband. Fast der halbe SPD-Kreisvorstand besteht aus Jusos“, so die SPD Kreisvorsitzende Schlegel. „Während andernorts nur vom Generationenwechsel geredet wird, leben wir ihn – und das erfolgreich.“
Im Ausblick auf die kommenden Monate kündigte Jonas Weber an: „Jetzt geht es um die Landtagswahl. Wir werden dafür kämpfen, dass der Neckar-Odenwald-Kreis endlich wieder von einer Stimme im Landtag vertreten wird, die nah an den Menschen ist und weiß, was sie bewegt.“ Mit Patrick Haag tritt im Wahlkreis ein echter Arbeiter und leidenschaftlicher Ehrenamtlicher an, der die Sorgen und Hoffnungen vieler Menschen im Kreis aus eigener Erfahrung kennt. An seiner Seite kandidiert mit Anna Cunningham eine Juso, die berufliche Expertise aus den Bereichen Wirtschaft und Digitalisierung mitbringt.
Klare Kritik äußerte Weber an den Plänen der grün-schwarzen Landesregierung zur Kürzung der Schulsozialarbeit: „Diese Arbeit ist ein Grundpfeiler für Bildungsgerechtigkeit. Während die Regierung Milliarden hortet, will sie ausgerechnet bei den Schwächsten sparen. Dabei gilt: Wer heute in Schulsozialarbeit investiert, verhindert morgen Schulabbrüche, Isolation und Perspektivlosigkeit. Und nicht zuletzt vermeidet sie hohe Folgekosten in Jugendhilfe, Eingliederungshilfe und sogar im Bereich der Grundsicherung. Wir fordern deshalb eine Stärkung der Schulsozialarbeit, im Land und bei uns im Kreis!“
Ein weiteres Thema, das die Jusos empört, ist die fehlende Übernahme von angehenden Lehrkräften. Abazi: „Knapp die Hälfte der Referendarinnen und Referendare im gymnasialen Lehramt wird dieses Jahr nicht übernommen und das trotz massivem Unterrichtsausfall. Während mehr als jede zehnte Unterrichtsstunde im Land ausfällt, lässt Grün-Schwarz junge, gut ausgebildete Menschen ohne Perspektive zurück. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis!“ Die Jusos fordern deshalb eine echte Unterrichtsgarantie und Investitionen in Bildung statt weiterer Kürzungen.
Ausklingen ließen die Jusos den Abend bei einer Runde Bowling.
